Ladebetriebsarten beim kabelgebundenen Laden von Elektrofahrzeugen

Ladebetriebsarten nach DIN EN 61851-1 (VDE 0122-1)

Die Ladebetriebsarten gemäß DIN EN 61851-1 (VDE 0122-1) definieren verschiedene Methoden zum Laden von Elektrofahrzeugen. Diese Norm unterscheidet vier Hauptbetriebsarten (Modi), die jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Ladeinfrastruktur und die Verbindung zwischen Fahrzeug und Stromnetz stellen.

Hier ist eine Übersicht der vier Ladebetriebsarten:

 

Ladebetriebsart 1 (Mode 1)

Laden über eine herkömmliche Haushaltssteckdose (Schuko-Steckdose) oder eine Industriesteckdose (CEE-Steckdose) ohne spezielle Kommunikationsprotokolle zwischen Fahrzeug und Ladeinfrastruktur. Die Leistung ist hierbei begrenzt. Diese Methode wird nur für das Laden von Kleinfahrzeugen, z.B. zweirädrigen Fahrzeugen genutzt.

 

Ladebetriebsart 2 (Mode 2)

Wie auch die Ladebetriebsart 1 ermöglicht Mode 2 das Laden von Elektrofahrzeugen über herkömmliche Haushalts- oder Industriesteckdosen, integriert aber zusätzlich ein spezielles In-Cable Control and Protection Device (IC-CPD) im Ladekabel. Dieses IC-CPD bietet grundlegende Schutz- und Kommunikationsfunktionen, die das sichere Laden des Fahrzeugs gewährleisten. Im Vergleich zu Mode 1 erhöht diese Ladebetriebsart die Sicherheit, da der IC-CPD Überstromschutz und Fehlerstromerkennung bietet. Die Ladeleistung liegt typischerweise bei bis zu 16 Ampere (ca. 3,7 kW) bei einer Spannung von 230 Volt oder 32 Ampere (ca. 22 kW) bei 400 Volt, abhängig von der verwendeten Steckdose und dem Ladekabel. Mode 2 ist besonders geeignet für gelegentliches Laden zu Hause oder unterwegs und bietet eine höhere Sicherheit und Effizienz als die einfache Haushaltssteckdose. Damit stellt diese Betriebsart eine praktikable Lösung für Nutzer dar, die ihre Fahrzeuge regelmäßig, aber nicht täglich laden müssen.

 

Ladebetriebsart 3 (Mode 3)

Die Ladebetriebsart 3 beschreibt das Laden von Elektrofahrzeugen über spezielle Ladestationen, auch bekannt als Wallboxen, die fest installiert sind und direkte Kommunikationsfunktionen zwischen Fahrzeug und Ladestation bieten. Diese Betriebsart ist für das regelmäßige und sichere Laden zu Hause, in Unternehmen oder an öffentlichen Ladepunkten konzipiert. Die Ladeleistung von Mode 3 kann bis zu 32 Ampere (ca. 22 kW) bei 400 Volt (dreiphasig) erreichen, wobei häufigere Werte bei 16 Ampere (ca. 3,7 kW) oder 32 Ampere (ca. 22kW) bei 230 Volt (einphasig) liegen. Die in die Ladestationen integrierte Kommunikation ermöglicht eine präzise Überwachung und Steuerung des Ladevorgangs, wodurch hohe Sicherheitsstandards gewährleistet werden. Dazu gehören unter anderem Überstrom- und Fehlerstromerkennung. Mode 3 stellt die Standardmethode für das Laden von Elektrofahrzeugen im privaten und halböffentlichen Bereich dar und bietet durch ihre fortschrittlichen Funktionen und Sicherheitsmerkmale eine zuverlässige und effiziente Ladelösung.

 

Ladebetriebsart 4 (Mode 4)

Mode 4 ist auf das DC-Schnellladen von Elektrofahrzeugen ausgelegt und nutzt eine externe Gleichstromquelle, bei der das Ladegerät in die Ladestation integriert ist und nicht im Fahrzeug. Diese Betriebsart ermöglicht sehr hohe Ladeleistungen, typischerweise zwischen 50 kW und 350 kW, was extrem schnelle Ladezeiten ermöglicht. Mode 4 ist daher ideal für schnelles Zwischenladen auf Langstrecken oder bei hoher Ladefrequenz, wie etwa an Autobahnraststätten, öffentlichen Schnellladestationen und in Flottenanwendungen. Die fortschrittliche Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation gewährleistet die Überwachung und Steuerung des Ladevorgangs und bietet umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Diese Kommunikationsprotokolle sorgen dafür, dass das Fahrzeug und die Ladestation optimal zusammenarbeiten, um eine schnelle und sichere Energieübertragung zu gewährleisten. Diese Ladebetriebsart stellt somit die fortschrittlichste und leistungsfähigste Methode zum Laden von Elektrofahrzeugen dar, die insbesondere für Nutzer von großer Bedeutung ist, die auf minimale Ladezeiten angewiesen sind.

Sie haben Fragen rund um das Thema Elektromobilität?
Nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf.